Einige Worte zur Sammlung

Die Sammlung Crous basiert im Wesentlichen auf dem Nachlass des Aachener Journalisten Helmut A. Crous (1913-1993). Nach seinem Tod wurde seine Sammlung vom Aachener Karnevalsverein (AKV) übernommen und in eine gemeinnützige GmbH überführt. Seit 1996 ist diese kultur- und stadthistorische Sammlung, die im Sinne ihres Begründers fortgeführt wird, im Alten Kurhaus der Stadt Aachen untergebracht.
Die ursprünglichen Bestände der Sammlung Crous wurden durch Zukäufe, Schriftenaustausch und Schenkungen kontinuierlich erweitert. So entstand ein einzigartiges Archiv zur Geschichte der Stadt und der Region Aachen.

Eine ausführliche Beschreibung der Sammlung Crous bietet Ihnen der Vortrag Dr. Walter Maassens, den Sie hier als PDF herunterladen können.

Unser Team

Geschäftsführer der GmbH Sammlung Crous
Rechtsanwalt

Jg. 1965, stellv. Geschäftsführer der REGIO Aachen e.V
Beiratsmitglied der Sammlung Crous

Manfred Bausch ist gebürtiger Aachener, vor allem aber bekennender Eilendorfer, schränkt dabei jedoch ein, dass „dafür die Schuhgröße doch eher normal sei“. Wenngleich er die Entwicklung der AKV-Sammlung Crous schon länger beobachtet und auch mit manchem Rat begleitet hat, gehört er dennoch offiziell dem Beirat als direktes Mitglied erst seit Herbst 2012 an. Das ergab sich durch Gespräche im Rahmen der regionalen und euregionalen Kulturpolitik sowie durch die Bewerbung Aachens als Kulturhauptstadt.

Vorrangig will sich Manfred Bausch in seiner Arbeit als Beiratsmitglied bei der Förderung und Unterstützung der Sammlung Crous sowie deren Vernetzung über die Stadtgrenzen Aachens hinaus einbringen. Diese stadtgeschichtliche Sammlung bezeichnet er als „einen Schatz, der leider noch zu wenig bekannt und öffentlich zugängig ist“. Die Geschichte seiner Heimatstadt Aachen ist ihm sehr wichtig. „Man kann doch nur verstehen wer wir sind, wenn wir wissen, woher wir kommen. Ich bin Ratsherr und Mitglied des Städteregionstags. Da gehört es für mich dazu, mich auch mit unserer Geschichte zu beschäftigen“, lautet sein Standpunkt. Dabei interessiert ihn besonders die Industriegeschichte Aachens. „Die Zweige Stoff, Bergbau, Nadel, Maschinenbau undHochschule gehören doch alle in einer Reihe zusammen. Das ist spannend“, erklärt Manfred Bausch.

Eine direkte karnevalistische Vergangenheit kann der neue Beirat zwar nicht aufweisen, doch überzeugt sein Statement: „Der Aachener hat den Karneval im Blut. Und mit Humor kann man doch jede Herausforderung besser annehmen“. Er mag Menschen, die sagen, was sie tun und tun, was sie sagen. „Ansonsten messe ich Menschen nicht gerne an formalen Tugenden oder Untugenden“, so Bausch. Nach einem Lebensmotto gefragt, lautet die schelmische Antwort: „Ich bin Öcher. Sagt das nicht genug?“

Jg. 1964, mathematisch-technische Assistentin, seit Juni 2009 zuständig für die Hard- und Software der Sammlung

Der Duft von Zigarren, seine unerschöpfliche Quelle an Wissen und Geschichten sowie seine Unschlagbarkeit beim Fragespiel ‚Trivial Pursuit’ sind für Birgit Blume die prägnantesten Erinnerungen an ihren Großvater Helmut A. Crous. Durch ihn wurde auch sie mit dem Virus ‚Aachener Stadtgeschichte’ infiziert. „Es gab kaum einen längeren Besuch bei ihm, bei dem er nicht eine seiner neuesten Errungenschaften, ein Buch oder einen Stich seiner Sammlung, hervornahm. Immer forderte er uns drei Enkelkinder – meinen Bruder Axel, mich und meinen Vetter Klaus Baumgärtner – auf, unsere Gedanken dazu zu formulieren. Dann stellte er gezielt Fragen und fügte Erklärungen hinzu“, lässt die Enkelin die Vergangenheit Revue passieren. Für sie ist dadurch peu á peu Aachen zu „Geschichte an jeder Ecke“ geworden.

Schmunzelnd erinnert sie sich an eine für den Großvater typische Stadtführung. „Wir sind nachmittags auf dem Markt an der „Goldenen Kette“ gestartet, passierten den Marktplatz und kamen schließlich gerade noch bis zu Kaiser Karls Kräutergärtlein. Drei Stunden brauchten wir wegen seines detaillierten Erzählens über Bauten und Alt-Aachener Familien für diese kurze Strecke und hatten dabei aus Zeitgründen nicht einmal des Rathaus von innen besichtigt.“ So war die Vorliebe zu Aachens Historie zunehmend gewachsen, die durch den Großvater und seine Sammlung in der Familie ständig gegenwärtig war. Da sich Crous in den Nachkriegsjahren stark für den Erhalt der alten Aachener Fassaden einsetzte, schlussfolgert sie, dass die Zeit des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg für ihn eine besonders wichtige Epoche war.

Seit Juni 2009 ist Birgit Blume ehrenamtlich für die Sammlung Crous aktiv und hier aufgrund ihrer Ausbildung für die Hard- und Software zuständig. „Es war der große Wunsch meines Großvaters, dass seine Sammlung allen Aachenern zugänglich gemacht wird. Ich freue mich, dabei helfen zu können und der Gedanke, dass er Freude daran gehabt hätte, zu sehen, dass ich mich für die Sammlung engagiere, gibt mir ein gutes Gefühl“, so die Enkelin. Sie setzt sich damit in dritter Generation für diese wertvolle, stadthistorische Sammlung ein: Helmut A. Crous als Sammler, seine Töchter Liesel Lehrheuer als Beiratsmitglied und Elena Schulte im Organisationsteam sowie letztlich Birgit Blume im Rahmen der wissenschaftlichen Aufbereitung.

Jg. 1951, Key Account Manger bei einer führenden Versicherungsgesellschaft
Betreuung der Grafiken und die Vorbereitung von Ausstellungen

Heinz Kundolf ist ein gebürtiger Öcher und wuchs in der Franzstraße am Marschiertor auf. „Mein ausgeprägtes Aachen-Interesse gab den Ausschlag, dass ich seit November 2010 ehrenamtlich in der Sammlung Crous mitarbeite“, erklärt der Key Account Manger bei einer führenden Versicherungsgesellschaft. Über 40 Jahre hinweg sammelt er selbst bereits Aquensien, insbesondere Münzen und Medaillen, aber auch Grafiken, Literatur, Aktien und vieles mehr. Bei den Aachener Numismatikern ist sein Name ein Begriff, nicht zuletzt durch die Jahre, in denen er das Münzkabinett der Sparkasse Aachen mitbetreute und diverse Ausstellungen zur Aachener Münzgeschichte organisierte.

Durch eine Suchanzeige in der Aachener Presse, die sich an geschichtsinteressierte Menschen wandte, doch als Ehrenamtler bei der Sammlung Crous mitzuwirken, entschloss er sich spontan mit dabei zu sein. Hier wurden ihm die Betreuung der Grafiken und die Vorbereitung von Ausstellungen übertragen. Sein Steckenpferd in Aachens Historie umfasst die Zeitspanne zwischen Mittelalter und Neuzeit bis etwa 1900. Neben der Aachener Münzgeschichte gilt sein Interesse vor allem Karl dem Großen. Den Wert und die Bedeutung der Sammlung Crous sieht Heinz Kundolf (Jahrgang 1951) im Umfang des Bestandes an Büchern und Grafiken, vor allem in der Vielfalt und relativen Vollständigkeit des Grafikbestandes.

Jg. 1940, Hausfrau – Mutter – Großmutter
Mitglied des Beirats seit der Gründung der Sammlung

Durch ihren Vater Helmut A. Crous, als Privatsammler der Begründer dieser stadthistorischen Sammlung, wurde in ihr schon von Kindesbeinen an das Interesse an Aachens Geschichte geweckt. „Mich fasziniert dabei die wichtige Rolle, die die Stadt über Jahrhunderte hinweg nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa gespielt hat, was durch zahlreiche historische Relikte dokumentiert wird“, erklärt Liesel Lehrheuer.
Seit dem Erwerb der Sammlung Crous durch den AKV ist sie ehrenamtliches Mitglied im Beirat. Für sie ist es Erbe und Verpflichtung zugleich. Mit Begeisterung kommt sie dieser Aufgabe nach, um am Erhalt der Sammlung ihres Vaters mit zu wirken. „Allen stadtgeschichtlich Interessierten empfehle ich, die Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen der Sammlung Crous zu besuchen oder direkt einmal in der Präsenzbibliothek vorbei zu schauen. Vielleicht reizt es den einen oder anderen als Ehrenamtler mit zu arbeiten“, so Liesel Lehrheuer.

Jg. 1946, Rentner
Beiratsmitglied der Sammlung Crous seit 1998

Hubert Crott ist der Inbegriff eines Öcher Fastelovvendsjecks. Auch wer nur über die geringsten karnevalistischen Ambitionen verfügt, kommt an dem Namen „Jüppchen“ nicht vorbei. Seit mehr als vier Jahrzehnten stellte sich Hubert Crott in den Dienst der fünften Jahreszeit, sei es als Tropi-General, als eben jenes „Jüppchen“ im Trio neben „Josef“ und „Jupp“, als engagiertes AKV-Mitglied und AKV-Elferrat. Sein Interesse für Aachens Stadtgeschichte wurde bereits während der Schulzeit am Kaiser-Karls-Gymnasium geweckt, und als echtem Öcher ist er stolz auf die überregionale Bedeutung der Stadt. Hubert Crott findet als Beiratsmitglied eine innere Befriedigung darin, zur Erhaltung und Erweiterung dieser bedeutenden Sammlung beitragen zu können. „Hier, bei der Sammlung Crous, kann man als stadtgeschichtlich interessierter Ehrenamtler tatsächlich an der Entwicklung einer musealen Sammlung mitwirken“, erklärt er aus eigener, inzwischen zehnjähriger Erfahrung.

Karin Wintgens, Jg. 1949

Der Bestand der stadthistorischen AKV Sammlung Crous gGmbH befindet sich in ständigem Wachstum. Nicht allein nur durch neu hinzukommende Bücher, Druckschriften, Grafiken und Aquarelle, sondern ebenso auch durch historische Fotografien und Postkarten mit Aachen-Motiven. Allein die zuletzt im Jahr 2010 angekaufte Sammlung Klaus Wintgens umfasst 4500 Aachener Ansichtskarten aus dem Zeitraum zwischen 1890 und 1940.  Mit der gleichen Akribie, wie Wintgens diesen Schatz in 39 Sammlerjahren aufgespürt und erworben hatte, hinterließ er sie 2009 bei seinem Ableben thematisch geordnet in 20 Alben.

Jetzt ist es Karin Wintgens, die Witwe des Sammlers, die als neue Ehrenamtlerin der Sammlung Crous diese 4500 Ansichtskarten katalogisiert. Und wer könnte das besser als sie, hat sie doch in all diesen Jahren die Entdeckungsmomente der historischen Schätzchen an der Seite ihres Mannes miterlebt, nachdem er 1970 als Erstes eine Werbekarte für Aachener Printen aus dem Jahr 1902 aufgestöbert hatte. „Seitdem haben wir jeden Wochenendtrip und jede Urlaubsreise dazu verwandt, die Sammlung zu komplettieren“, erzählt Karin Wintgens.

Sie erinnert sich noch sehr gut an den Anfang, als beide nach Frankreich reisten. „Ich dachte mir, wunderbar und träumte von der Cote d’Azur. Doch da wir mit unserem Wagen reisten, durchstöberten wir von Belgien bis zum Elsass jeden Flohmarkt, jedes Antiquariat, erreichten aber nie die Cote d’Azur“. Als ihr Mann starb, erfüllte sie ihm seinen Herzenswunsch, diese Ansichtskarten als geschlossene Raritätenammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Was lag dazu näher, als die Sammlung Crous, war doch ihr Mann seit 1954 auch AKV-Mitglied, gehörte im selben Jahr als Police dem Hofstaat von Julius II. Peters sowie 1959 als Narr dem Hofstaat von Hubert I. Nadenau an.  Karin Wintgens selbst ist eine Frohnatur und wuchs als Rheinland-Pfälzerin mit dem Helau-Karneval ihrer Heimat auf. „Karneval in Aachen habe ich mit meinem Mann immer gern und reichlich gefeiert. Auch er war ein Öcher Jeck!“, verrät sie. Seit 1971 lebt sie in Aachen, war dann über 40 Jahre Vorstandssekretärin in der Sparkasse Aachen und ist heute Rentnerin. „Ich bin sehr glücklich, nun als Ruheständlerin meine Hilfe beim Katalogisieren der Ansichtskarten einbringen zu können“, erklärt Karin Wintgens. So manche Erinnerung wird dabei in der neuen Ehrenamtlerin geweckt werden.

Jutta Katsaitis-Schmitz

Jg. 1944, Magister für Germanistik und Philosophie
Eingabe von Daten in den Katalog

Seit Mai 2009 engagiert sich Brigitte Dietrich (Jahrgang 1944) bei der Sammlung Crous als Ehrenamtlerin. Als Magister für Germanistik und Philosophie ist sie schon von Berufs wegen mit Themen der Geschichte befasst. Zwar keine gebürtige Aachenerin fasziniert sie dennoch oder gerade deshalb die Historie dieser Stadt mit ihrer langen Zeit des wechselhaften und interessanten Geschehens für die hier lebenden Generationen. Immer wieder aufs Neue wird ihr geschichtliches Interesse durch Plätze, Gebäude oder Namen einer Stadt oder eines Ortes geweckt.

„Die ehrenamtliche Mitarbeit bei der Sammlung Crous macht mir Freude“, erklärt Brigitte Dietrich. Zu ihren Aufgaben gehört hier vorrangig die Eingabe von Daten in den Katalog. Das Faszinierende daran ist für sie der rasche Zugriff auf Literatur zu stadthistorischen Hintergründen, der dadurch ermöglicht wird. „An Stadtgeschichte Interessierten empfehle ich, sich einmal in der Präsenzbibliothek der Sammlung umzuschauen, um herauszufinden, ob man sich ebenfalls als Ehrenamtler einbringen möchte“, empfiehlt sie.

Jg. 1943, Rechtsanwalt
Beirat der gGmbH Sammlung Crous

Dr. Walter Maaßen ist zwar kein gebürtiger Aachener, sondern erblickte in Stettin das Licht der Welt, ist aber dennoch familiär in Aachen tief verwurzelt. So erbaute sein Großvater mütterlicherseits Anfang des 20. Jahrhunderts zusammen mit dem damaligen Dombaumeister das „Boxemönster“ in der Krämerstraße.
Bereits als Schüler war der spätere Jurist stark an Geschichte interessiert. Die Frage, was ihn an Aachens Stadtgeschichte fasziniere, beantwortete Dr. Maaßen treffend mit der Feststellung: „Das, was mich an Geschichte überhaupt interessiert: Ideen, menschliche Verhaltensweisen und Entwicklungen“. Schon bevor es die Sammlung Crous gab, hatte er 1992 mit dem Sammler und langjährigen, ehemaligen AKV-Präsidenten Helmut A. Crous über den Ankauf von dessen Privatsammlung durch den AKV verhandelt. Nach dessen Tod gingen die Verhandlungen mit den beiden Crous-Töchtern, Liesel Lehrheuer und Elena Schulte, weiter. Der Ankauf wurde dann erst durch eine großzügige Spende von Honorarkonsul Hans-Josef Thouet möglich. Nach weiteren Verhandlungen mit Behörden, insbesondere dem Finanzamt, wurde eine gemeinnützige GmbH gegründet, die gegenüber einer Stiftung oder einem gemeinnützigen Verein von Vorteil erschien.

Von 2004 bis 2012 war Dr. Maaßen Geschäftsführer der gGmbH Sammlung Crous.

Stadtgeschichtlich Interessierten, die bereit sind, sich ehrenamtlich für die Sammlung zu engagieren, empfiehlt er, sich mit den stadthistorischen Beständen auseinander zusetzen und Erkenntnisse zu vertiefen, Wurzeln und Entwicklungen zu entdecken und nachzuvollziehen, um sie dann den „Öchern“ näher zu bringen.

Jg. 1943, Rentnerin, vorher kaufmännische Angestellte
Mitglied des Organisationsteams

Sie ist Öcherin durch und durch und bei Aachens Stadtgeschichte gesteht die Crous-Tochter „jeäht mich dat Hazz op“. Die Liebe zu Aachens Historie ist ihr verständlicherweise in die Wiege gelegt worden. „Mein Vater hat meiner Schwester und mir täglich Öcher Geschichten erzählt“, erinnert sie sich.
Seit drei Jahren arbeitet sie ehrenamtlich im Organisationsteam der Sammlung mit. Es ist für sie eine Selbstverständlichkeit, und ohne dieses Engagement für das Erbe ihres Vaters würde sie sich „sehr unwohl fühlen“. Mit Feuer und Flamme engagiert sie sich im Team. Es fasziniert sie, auch bei anderen eine Begeisterung für Aachen wecken zu können. „Dadurch entsteht das tolle ‚Wir-Öcher-Gefühl‘, durch das man wirklich zu einer großen Familie Kaiser Karls wird“, ist Elena Schulte überzeugt. „Macht auch Ihr mit, denn es macht baschtig vööel Pläsier!“, rät sie Gleichgesinnten.

Jg. 1944, Rentner
Bei der Sammlung Crous zuständig für den Aufbau einer Fotodokumentation über Aachener Gebäude und Plätze

Nein, Horst Barhainski wurde nicht mit Pauwasser getauft. Doch da er bereits seit 49 Jahren in Aachen lebt, ist diese Stadt für ihn zur Heimat geworden. Durch eine Suchanzeige der Sammlung Crous in der Presse erfuhr er, dass ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht werden. Und da er sich seit seiner Studienzeit in Aachen für die Historie der alten Kaiserstadt interessierte, meldete er sich kurz entschlossen und ist hier seit dem Frühjahr 2011 Ehrenamtler. Er wurde mit dem Aufbau einer Fotodokumentation über Aachener Gebäude und Plätze betraut. Gefragt, ob er durch diese neue Aufgabe die Geschichte der Stadt unter einem anderen Gesichtswinkel sehe, verneint er, doch seine Kenntnisse hierüber würden dadurch ständig vertieft. Es ist eine außergewöhnlich lebendige Sammlung, die immer weiter ergänzt und verfeinert wird“, erklärt er die Bedeutung, die die Sammlung für ihn habe. So sei sie auch nicht nur ein Aufbewahrungsort stadthistorischer Schriften und Abbildungen, sondern eine bibliophile Schatztruhe, mit der auch gearbeitet werde. Das passt zur gegenwartsbewussten Lebenseinstellung des Rentners, die da lautet: „Heute ist der erste Tag vom Rest des Lebens“.

Jg. 1947, Betriebswirt bei der Sparkasse Aachen
Zuständig für das Scannen und Archivieren von Aachener Ansichtskarten

Mit Aufnahme seines Studiums hier wurde Aachen für Bernd Bahrdt 1968 zur Wahlheimat. Und da er eine echte Öcherin, deren Elternhaus im Herzen der Stadt steht, auch zum Traualtar führte, hält es ihn hier für immer fest. Neben seinem Interesse für Geschichte im Allgemeinen fand die Aachener Stadthistorie seit er hier lebt seine besondere Aufmerksamkeit, sodass er bis etwa 1980 sogar selbst Stadt-, Rathaus- und Dombesichtigungen durchführte. Wesentlich hatte ihn die Bekanntschaft mit Monsignore Stephany hierzu motiviert. Karl der Große und die Krönungen in Aachen wurden für ihn dabei zum Steckenpferd seines stadtgeschichtlichen Interesses.
Durch einen Aufruf in der Aachener Tagespresse entschied sich Bernd Bahrdt Anfang 2011 ehrenamtlich in der stadthistorischen Sammlung Crous mitzuarbeiten und übernahm die Aufgabe, den Bestand an Aachener Ansichtskarten zu scannen und zu archivieren. „Den Wert der Sammlung Crous sehe ich darin, dass sie bemüht ist, die Aachener Stadtgeschichte und besonders die Architektur vor dem zweiten Weltkrieg in Erinnerung zu halten“, erklärt der neue Mitarbeiter. Er ist ein Mensch, der besonders Teamfähigkeit als eine Tugend schätzt. Und wenngleich er zu seinem Bedauern keine persönliche karnevalistische Vergangenheit aufweisen kann, so haben seine Schuljahre von 1954 bis 1968 in Köln doch seine Lebenseinstellung geformt. „Jeck, loss Jeck elanz“ und: „Jede Jeck is anders“ hat er sich deshalb zum Lebensmotto erwählt. Außerdem aber gibt es doch ein karnevalistisches Highlight in seiner Vergangenheit: Im Öcher Fastelovvend hatte er seine Frau kennen gelernt.

Sponsoren der Sammlung Crous

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