Fünflinge gewinnen ALAAF 4.0 2020 – Sonderpreis an Paul Hahn

Fünflinge gewinnen AKV & NetAachen Wettbewerb Alaaf 4.0 2020 – Sonderpreis für Paul Hahn vom K.K. Oecher Storm 1881

Nicht als Karnevalsband, aber mit einem guten Draht zum Öcher Fastelovvend, gehen die Fünflinge ganz neue Wege. Das A-Cappella-Männer-Ensemble aus Aachen, gegründet im August 2011, erweitert sein Repertoire und nimmt ab sofort neben Jazz, Pop und Funk auch das Thema Karneval ins Programm. Das gefiel der Jury von Alaaf 4.0 so gut, dass sie das Quintett zum Sieger des diesjährigen Innovationswettbewerbs machte. Anders als in den Vorjahren bleibt es aber nicht bei einem Gewinner: Erstmals vergab die Jury einen Sonderpreis.

„Mit den Fünflingen zeichnen wir innovative Musiker aus, die den Mut haben, mit ihrem vielseitigen Musikmix auch den Karneval zu erobern“, sagt Initiator und Jury-Mitglied Andreas Schneider. „Genau solche innovativen Künstler zu fördern, ist die Intention unseres Wettbewerbs“, so der Geschäftsführer von NetAachen weiter. Die fünf Sänger folgen auf die Eschweiler Band BOHEI, die gerade im Öcher Fastelovvend Fuß fasst und die 4.000 Euro Gewinn aus „Alaaf 4.0“ direkt genutzt hat, um im Studio neue Songs zu produzieren.

Ganz unbekannt ist den neuen Alaaf 4.0-Siegern das karnevalistische Terrain nicht: Tenor Udo Dohlen war jahrelang Frontmann der Öcher Straßenkarnevalskapelle Arschpopeng, die ab 2002 mit Songs wie „Die Futt des Monats“ oder „Popeng Polka“ von sich reden machte. Auch Luc Nelissen ist als Bass kein Unbekannter in der Öcher Musik- und Kulturszene, er arbeitet nebenher am DasDa Theater sowie als Dozent an der Musikschule der Stadt Aachen. Mit dabei sind ebenso die weiteren Tenöre Michael von der Weiden und Thomas Spiekermann sowie Bariton Olaf Korr. Der Inhaber einer Aachener Tischlerei hat noch ein anderes Hobby: Er ist Obermeister der Tischler-Innung Aachen.

Sonderpreis für den Nachwuchs

Paul Hahn ist nicht nur Kinderkommandant des Oecher Storm, der Ex-Märchenprinz aus dem Jahr 2016 hat auch ein enormes Gesangstalent. Schon in seiner Märchenprinzenzeit war abzusehen, dass er für die Bühne geboren ist. Der Pius-Schüler, der gerne Fußball spielt und im Aachener Domchor singt, wird von der Jury mit einem in der Form eigentlich gar nicht vorgesehenen Sonderpreis für die Nachwuchsförderung ausgezeichnet. Andreas Schneider: „Pauls Freude und Ausstrahlung haben uns direkt begeistert. Da haben wir spontan entschieden, diesen mit 1.000 Euro dotierten Förderpreis zu vergeben, um einen Beitrag zur Weiterentwicklung seines Bühnentalents zu leisten.“

Bernd Schaefer, Kommandant des Oecher Storm, freut sich über die Anerkennung seines Schützlings: „Wir sind der Überzeugung, dass Paul ein echtes Öcher Talent ist und er uns Öchern in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch viel Freude bereiten kann. Seine Förderung ist daher eine gute Investition in die Zukunft unseres Brauchtums.“

Auch AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil ist mit den Siegern sehr zufrieden und sieht das Wettbewerbsformat bestätigt: „Die Vielzahl an tollen Einsendungen hat uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber genau so soll es ja auch sein. Mit den Fünflingen haben wir eine Gruppe gefunden, auf die sich das Publikum der Prinzenproklamation sehr freuen kann.“ Und nicht nur das. Neben der Proklamation am 4. Januar, wo die Sieger von Alaaf 4.0 traditionell auftreten, wurden die Fünflinge auch schon für die Festsitzung Orden wider den tierischen Ernst gebucht.

Wer alle Bewerbervideos sehen möchte, kann dies nach der Prinzenproklamation auf der Website www.alaaf40.de tun, wo bereits jetzt die Einsendungen aus den Vorjahren zu finden sind.

Nominierung: Armin Laschet erhält Orden wider den tierischen Ernst 2020

Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen erhält am 8. Februar 2019 den Orden wider den tierischen Ernst des Aachener Karnevalsvereins (AKV). Genau 70 Jahre nach der ersten Verleihung 1950 an James Arthur Dugdale wird somit erstmals ein Aachener ausgezeichnet. Gewürdigt wird Armin Laschet als pragmatischer und kompromissfähiger Politiker mit rheinischem Humor, der gelobt hat, die Fröhlichkeit stets zu verteidigen. Eine Aufzeichnung der Festsitzung ist am Montag, 10. Februar 2020, um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen.

„70 Jahre Orden wider den tierischen Ernst sind genau der richtige Anlass, erstmals einen Ritter aus Aachen auszuzeichnen. Niemand verkörpert die Kriterien für die Ritterwürde – Humor und Menschlichkeit im Amt – besser als unser Landesvater“, sagt AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil. Armin Laschet grenzt nicht aus, sondern umarmt und integriert, eben typisch rheinländisch. Sein tiefgründiger Humor, sein echtes Interesse an den Menschen und sein stetiger Einsatz für Verständigung haben den AKV-Elferrat überzeugt. „Dass Armin Laschet Karneval kann und einen guten Umgang mit dem politischen Gegner pflegt, hat er auf unserer Bühne im Aachener Eurogress bereits dreimal bewiesen“, so Werner Pfeil weiter.


„Ich freue mich riesig über diese höchste karnevalistische Auszeichnung, die man als Politiker erhalten kann“, sagt Armin Laschet. „Für mich als Aachener gehört die Festsitzung des AKV mit der Ordensverleihung ja zur närrischen DNA. Diesem Auftritt in meiner Heimatstadt fiebere ich schon jetzt entgegen.“ Schon 2005, 2006 und 2018 hatte Armin Laschet bei der Festsitzung auf der Bühne reüssiert, dreimal überzeugte er dabei im schwarz-grünen Duett mit Cem Özdemir, einem seiner Vorgänger als AKV-Ordensritter.
Der überzeugte rheinische Katholik liebt das Brauchtum Karneval, auch weil es die Menschen verbindet. Als weltoffener Europäer und heimatliebender Rheinländer ist er mit feinsinnigem Humor und der Fähigkeit zur Selbstironie ausgestattet. Der Elferrat des AKV sieht in Armin Laschet einen Politiker, der mit kluger Zurückhaltung und Sympathie die Herzen der Menschen gewinnt. Einen, der mit Beharrlichkeit für seine Anliegen wirbt und sich stets für einen Konsens auch im komplizierten Streit einsetzt und mit rheinischer Frohnatur Humor und Menschlichkeit im Amt beweist.

Laschet gelobte bereits auf anderen Bühnen, die Fröhlichkeit stets zu verteidigen. Nach der Verleihung des Lachenden Amtsschimmels in Bonn, der Spitzen Feder in Mülheim an der Ruhr, der Ehrensenatorwürde der Ehrengarde der Stadt Köln und des Krefelder Närrischen Steckenpferds kommt er nun auch in seiner Heimatstadt zu höchsten Ehren – und das völlig zu Recht.


Am Samstag, 8. Februar, findet die Festsitzung des AKV im Aachener Eurogress statt, in deren Rahmen Armin Laschet zum Ritter geschlagen wird. Traditionell wird die Veranstaltung mit rund 1250 Gästen eine Mischung aus Aachener Karneval, Musik und Beiträgen politischer Redner bieten. Vorgänger Armin Laschets sind unter anderem Konrad Adenauer, Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher, Johannes Rau, Friedrich Merz, Christian Lindner, Annegret Kramp-Karrenbauer, Winfried Kretschmann und Julia Klöckner.

Begründung des AKV-Elferrates:

Ein waschechter Öcher mit Liebe zum Karneval:
Ritter Armin überzeugt mit Fröhlichkeit und Menschenfreundlichkeit

Er ist ein weltoffener Europäer und heimatliebender Rheinländer. Ausgestattet mit feinsinnigem Humor und der Fähigkeit zur Selbstironie macht er Politik ganz so, wie er ist: nicht populistisch, sondern pragmatisch, nicht ideologisch, sondern ehrlich interessiert. Er grenzt nicht aus, sondern umarmt und integriert, eben typisch rheinländisch: Armin Laschet wird Ordensritter WIDER DEN TIERISCHEN ERNST 2020. Dem Elferrat des Aachener Karnevalsvereins imponieren seine verbindliche, lösungsorientierte, kompromissfähige Art und sein Vertrauen in die Menschen, egal wie unterschiedlich sie auch sind – denn jeder Jeck ist anders und darf es auch sein. Armin Laschet ist mit rheinischem Humor ausgestattet und stellt sich mit kompromissloser Ehrlichkeit jeglicher Ausgrenzung gegenüber. Deshalb erhält er als erster waschechter Öcher in der 70-jährigen Geschichte des Ordens die Ritterwürde des AKV.

Geboren in einer Herzkammer des Karnevals, im Aachener Stadtteil Burtscheid, trägt er den Fastelovvend im Blut. „Karneval verbindet Menschen, und Verbindendes ist Laschet auch im politischen Leben wichtig.“ So hat es die Rheinische Post über den designierten Ritter geschrieben und dem ist nichts hinzuzufügen. „70 Jahre Orden WIDER DEN TIERISCHEN ERNST sind genau der richtige Anlass, erstmals einen Ritter aus Aachen auszuzeichnen, und niemand verkörpert die Kriterien für die Ritterwürde – Humor und Menschlichkeit im Amt – besser als unser Landesvater“, sagt AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil.

Der designierte Ritter ist längst nicht nur ein echter Öcher mit Liebe zum Karneval, zum Reitturnier und zum Aachener Dom. Dem NRW-Ministerpräsidenten wird auch tiefgründiger Humor bescheinigt – vom politischen Gegner genauso wie von den Medien. Herrliche Selbstironie attestierte die Westfälische Rundschau dem „freundlichen Aachener mit rheinischem Zungenschlag und ansteckendem Lachen“, dessen Interesse echt sei. Wer sich mit Laschet unterhalte, sei angenehm überrascht, dass er sich die in der Spitzenpolitik seltene Gabe des Zuhörens bewahrt habe. Die Zeit attestierte ihm einmal die fröhliche Gelassenheit des Unverwüstlichen, der über schmerzende Niederlagen hinwegfühlen kann.

Politische Zuspitzung ist nicht sein Ding. Armin Laschet ist kein Scharfmacher, er will mit Inhalten überzeugen, indem er beharrlich bleibt und auf jeden Menschen zugeht. Der Jurist und frühere Journalist bleibt sich treu: Er setzt nicht auf Polarisierung, sondern auf Integration und Verständigung, um die Gräben der gesellschaftlichen Spaltung zuzuschütten und ein deutliches Zeichen gegen politischen Populismus zu setzen. Kraft gibt ihm dabei die Familie, die für den gläubigen Katholiken im Mittelpunkt steht. Mit seiner Frau Susanne, die er in einem Jugendchor kennenlernte, ist er seit über 30 Jahren glücklich verheiratet, die beiden verbindet ein enges Band.

Auch das ehrenamtliche Engagement des Vaters von drei erwachsenen Kindern beeindruckt den Elferrat des AKV: In zahlreichen Stiftungen mit Haut und Haar aktiv, liegen ihm vor allem der Schutz der Kinder, Kunst und Kultur sowie die Europäische Integration am Herzen. Heimat, das ist für ihn nicht nur die Europastadt im Dreiländereck, das ist das vereinte Europa als Ganzes, das den Menschen seit 70 Jahren Frieden und Freiheit garantiert. Ob als EuropaAbgeordneter in Brüssel und Straßburg oder als Integrationsminister unter Jürgen Rüttgers: Armin Laschet war es immer ein Anliegen, Brücken zu bauen. Das Gemeinsame hervorheben, nicht das Trennende – daran arbeitet er auch heute: in seiner CDU, deren streitende Flügel er in Nordrhein-Westfalen zusammengeführt hat, genauso wie in seinem BindestrichBundesland, in dem er die Unterschiede zwischen Rheinländern und Westfalen überwindet.

Dass Armin Laschet Karneval kann und einen guten Umgang mit dem politischen Gegner pflegt – auf der AKV-Bühne im Aachener Eurogress hat er es schon dreimal bewiesen (2005, 2006 und 2018): Im schwarz-grünen Duett mit seinem kongenialen Partner Cem Özdemir, ebenfalls AKV-Ordensritter, überzeugte er mal als „Schweizer Gardist“, mal als „Pirate oft the Caribean“. Der überzeugte rheinische Katholik liebt das Brauchtum Karneval und gelobte bereits, die Fröhlichkeit stets zu verteidigen. Nach der Verleihung des Lachenden Amtsschimmels in Bonn, der Spitzen Feder in Mülheim an der Ruhr, der Ehrensenatorwürde der Ehrengarde der Stadt Köln und des Krefelder Närrischen Steckenpferds kommt er nun auch in seiner Heimatstadt zu höchsten Ehren – und das völlig zu Recht.

Der Elferrat des AKV sieht in Armin Laschet einen Politiker, der mit kluger Zurückhaltung und Sympathie die Herzen der Menschen gewinnt. Einen, der mit Beharrlichkeit für seine Anliegen wirbt, der mit einem humanistischen Menschenbild und rheinischer Frohnatur Humor und Menschlichkeit im Amt beweist. 70 Jahre nach der ersten Verleihung an James Arthur Dugdale zeichnet der AKV deshalb am 8. Februar 2020 mit großer Freude Armin Laschet als 71. Ritter des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST aus.

AKV Senat unter neuer Führung

Der Senat im AKV: Altes, Bewährtes und Neues
Der Senat ist eine Vereinigung nicht mehr ganz junger Herren – vielleicht auch mal Damen – aber auf jeden Fall mit seinen Damen im AKV. Gegründet wurde der Senat bereits im Jahre 1937 vom legendären, allseits bekannten Präsidenten Jacques Königstein – laut Protokollbuch „zum Nutzen unseres alten AKV“.

Worin nun bestand und besteht der „Nutzen“?


Verlässlicher Begleiter mit Rat und Tat, Berater bei Ideenfindungen, Helfer bei Realisierungen neuer Aufgaben, aber auch finanzielle Unterstützung in gewissem Rahmen. Botschafter des Karnevals zu sein, sowohl im heimischen Bereich – Brückenschlag zur jungen Generation – sowie auch darüber hinaus die Betreuung befreundeter auswärtiger Vereine sind gern erfüllte Verpflichtungen. Die Senatsmitglieder sind in ihrer Grundkonzeption humorvolle, angenehme Menschen. Reges Miteinander wird gepflegt. Sehr beliebt sind die Stammtische mit Damen und Herren im Gut Entenpfuhl. Außerordentliche Aktivitäten wie Spargelessen, Geburtstagsfeiern, Fahrt auf dem Rosenmontagswagen, besondere AKV-Vereinszusammenkünfte und nicht zuletzt gemeinsame Reisen sind geschätzt und gut frequentiert.

Nun aber – 2019 – standen Neuerungen an. Nachdem der sehr geschätzte und ungemein verdiente Senatspräsident Dieter Bischoff Rücktrittsabsichten geäußert hatte, ergaben sich Neuwahlen. Turnusmäßig endete auch die Amtszeit des verdienten Generalsekretärs Gerd Caspar, sowie, nach 25-jähriger Dienstzeit, die Amtszeit von Schatzmeister Rudi Görres.

Der Dank des Senats gilt dem ausscheidenden Vorstand.

Text: Cilly Schumacher

AKV gewinnt Weischer.Media Award „Stadtperle August 2019“

Die Stadtperle des Monats – alle vier Wochen wird die aktuell stärkste Kreation im deutschen Out-of-Home-Markt gekürt. Die Stadtperle bildet alle Bereiche der Out-of-Home-Werbung ab – also klassische Plakat-Medien ebenso wie digitale Werbeträger, Ambient Media oder Transportmedien und wird in Kooperation mit WallDecaux und der Edgar Ambient Media Group umgesetzt.

Wer ist der Aachener Karnevalsverein?

Das Rheinland ist bekannt für die fünfte Jahreszeit: den Karneval – oder wie man ihn in Aachen nennt: „Fastelovvend“. Selbst der Weimarer Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe geriet in den Bann des Kölner Karnevals und fasste seine Begeisterung in Verse: „Löblich wird ein tolles Streben, wenn es kurz ist und mit Sinn; dass noch Heiterkeit im Leben gibt besonnenem Rausch Gewinn“, schrieb er 1825. Dem Kölner Karneval steht die närrische Hochburg Aachen jedoch in nichts nach. 1829 wurde in Aachen die „Florresei“ als erster Karnevalsverein der Stadt gegründet. Heute gilt dieser als Mutter des Aachener Karnevals-Verein (AKV), der 30 Jahre später am 9. Dezember 1859 aus einer Spaltung des Florresei hervorging. Bis heute ist der AKV damit der zweitälteste Karnevalsverein der Stadt.

Innovative Out-of-Home-Kampagne zum Jubiläum

Dem aufmerksamen Leser wird vielleicht bereits aufgefallen sein, das der AKV in der vergangenen Karnevalszeit 160 Jahre alt wurde. Anlässlich des Jubiläums startete der Verein deshalb eine ganz besondere Out-of-Home-Kampagne: Zunächst wurde die Geschichte des ersten namentlich bekannten Aachener Prinzen „Athur I.“ in einem Buch herausgegeben, dessen Cover dann an einem Citylight live illustriert wurde. Darüber hinaus wurde das Motiv mit einem Marker versehen, der eine Augmented Reality Animation auf dem Smartphone und Tablet ermöglichte – die erste AR-unterstützte Citylight-Kampagne Aachens. Durch das Scannen der Illustration mit der App konnte man dann in der Animation den ersten Cinematographen der Gebrüder Lumiere erkennen. Dieser spielte auf einer Leinwand das original Leporello vom Rosenmontagsumzug 1891 ab.

„Der Aachener Karnevalsverein gegr. 1859 e.V. und RBL Media freuen sich sehr darüber, mit Hilfe der Stimmen aus Aachen und darüber hinaus, das Online Voting zur Stadtperle des Monats August im Wettbewerb mit fünf bundesweiten Kampagnen für sich entschieden zu haben. Die Auszeichnung bestätigt uns darin, durch interprofessionelle Zusammenarbeit weitere Interessenten für unser Projekt gewonnen zu haben.

Wir freuen uns für unsere beteiligten Partner, die Ruth Frambach Medienberatung, die Agentur Domeniceau und den Aachener Illustrator Silvio Neuendorf, mit denen wir die Kampagne und Aktion werbewirksam über das Stadtmobiliar von RBL Media umgesetzt haben, und für die diese Auszeichnung ebenso eine Anerkennung ist.

Schön, dass die Stadtperle des Monats August an eine regionale Werbekampagne in Aachen gehen wird“, sagt David Lulley, Mitglied des Elferrats und der Projektleitung Arthur I.

Wir wollen die Gelegenheit nutzen und dem Aachener Karnevalsverein an dieser Stelle sowohl zum 160-jährigen Jubiläum, als auch zu einem mit 9,4/10 Punkten wohl verdienten Stadtperlen-Sieg zu gratulieren

Weischer.Media August 2019

Weitere Informationen:
www.weischer.media
www.rblmedia.de
www.media.ac
www.domeniceau.de

Neuwahlen: Mitglieder bestätigen AKV-Elferrat

14 Wochen nach der historischen außerordentlichen Versammlung in Schloss Rahe, bei der die Aufnahme nichtmännlicher Mitglieder in den AKV mit großer Mehrheit beschlossen wurde, führte AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil am Dienstagabend im Quellenhof durch eine harmonische Jahreshauptversammlung. Der Elferrat unter seiner Führung wurde von den Mitgliedern per Neuwahl bestätigt.

Zum ersten Mal mit abgestimmt haben dabei sieben Damen, von denen eine gleich zum Ehrenmitglied ernannt wurde: Cilly Schumacher, Ehefrau des kürzlich verstorbenen AKV-Urgesteins Karl Schumacher, wurde für ihre großen Verdienste ausgezeichnet. Auch ohne Mitgliedschaft war sie über sechs Jahrzehnte hinweg eine verlässliche Stütze des Vereins – ob im Kinderkarneval, als Tanztrainerin oder Autorin eines Buches zur Vereinshistorie, das sie mit ihrem Mann gemeinsam geschrieben hat.

Bei den turnusmäßig anstehenden Wahlen – diese finden alle drei Jahre statt – stellte sich der bisherige Elferrat fast geschlossen zur Neuwahl und wurde von den Mitgliedern mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Werner Pfeil und mehrere seiner Elferräte gehen damit in das zehnte bis zwölfte Jahr ihrer Amtszeit. Lediglich der langjährige Elferrat Peter Dumenceau – für seine Verdienste bereits im vergangenen Jahr mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet – und Beirat Bernd Marx hatten zuvor ihren Rückzug aus dem Ehrenamt im AKV erklärt. Beirat Markus Bongers rückt in den Elferrat auf, als neue Beiräte waren zuvor bereits die Ex-Prinzen Marcus Quadflieg und Alwin Fiebus, der auch Prinzenberater ist, vorgestellt worden.

„Ich freue mich, dass viele Entscheidungen der letzten Jahre den von uns eingeschlagenen Weg bestätigten und ich bedanke mich für das Vertrauen, dass die Mitglieder des Vereins uns entgegengebracht haben“, sagte Dr. Werner Pfeil, der auch seinem Elferrat für die gesamte ehrenamtliche Arbeit in den letzten neun Jahre dankte. Mit Vorfreude blickte er auch schon auf die kommende Session, in der mit Martin Speicher als Prinz und in Armin Laschet erstmals ein echter Öcher als Ordensritter die Akzente setzen werden.

Auch, aber nicht nur wegen der weiblichen Neuzugänge, konnte der alte und neue Präsident eine rekordverdächtig hohe Zahl an Neumitgliedern verkünden: Gleich 22 Neumitglieder wurden begrüßt, ebenso mit Jan Moreau und Max Starmanns zwei neue Ehrenhüte. Ein besonderer Dank Werner Pfeils ging an die ehrenamtlichen Kräfte der stadthistorischen AKV-Sammlung Crous sowie die vielen Helferinnen und Helfer des AKV, die sich unter anderem um die Organisation von Veranstaltungen wie der Benefiz-Oldtimer-Rallye oder dem AKV-Kinderkarneval verdient gemacht haben.

In seinem Jahresrückblick erinnerte er noch einmal an eine wunderbare Session mit dem prinzlichen Thema Europa, die gelungene Festsitzung mit einer bestens aufgelegten Ritterin Julia Klöckner und viele hervorragend besuchte Veranstaltungen von der Prinzenproklamation über Florresei und Carnevale bis hin zum Theater-Abschlussball, der erstmals von Elferrat Alexander Hammer organisiert wurde. Für den guten Zweck wurde fleißig Geld gesammelt. Dr. Werner Pfeil: „Vielen Dank an Prinz Tom und seinen Hofstaat für 17.000 Euro, die an die Sammlung Crous sowie sieben schulische Einrichtungen ausgeschüttet werden konnten!“

ALAAF 4.0: Sprungbrett für Karnevalisten mit innovativen Ideen

NetAachen und der AKV fahnden wieder nach neuen Impulsen für den Öcher Fastelovvend. Dazu laden beide gemeinsam zur Teilnahme am Innovationswettbewerb „ALAAF 4.0“ein. Gesucht wird die „Innovativste karnevalistische Leistung“, deren Urheber neben einem Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro auch einen Auftritt beieiner der wichtigsten karnevalistischen Veranstaltungen gewinnt: der Prinzenproklamation im Eurogress. Ein lohnenswertes Etappenziel, wie die Sieger des Vorjahres am Mittwochdeutlich machten.

„Wir haben den Abend bei der Prinzenproklamation in Aachen unheimlich genossen“, denkt Christian Deutz von BOHEI an den Auftritt mit seiner Bandam 5. Januar zurück. Prinzenproklamation, volles Haus, 1300 Jecke: ein tolles Erlebnis für die fünf Jungs aus Eschweilerund ein Ansporn für die Zukunft. Mit dem Gewinn aus „Alaaf 4.0“ ist die Band direkt ins Studio gegangen, um neue Songs zuproduzieren. Genau das ist die Intention des Wettbewerbs: „‚Alaaf 4.0‘ soll ein Sprungbrett sein für diejenigen, die sich trauen und Lust haben, die Öcher Jecken zu begeistern“, sagt Initiator und NetAachen-Geschäftsführer Andreas Schneider, der etablierte und neue Künstler mit neuen Inhalten nachhaltig für den Karneval gewinnen will.

Nach zwei Siegerbands in den vergangenen Jahren ermuntern die Initiatoren nun vor allem auch Sprachkünstler zur Teilnahme: „Gerne möchten wir auch karnevalistische Wortbeiträge fördern“, so Andreas Schneider. „Wir freuen uns sehr aufentsprechende Beiträge für die dritte Runde unseres Wettbewerbs. “Die gemeinsamen Ziele unterstreicht auch AKV-Präsident Werner Pfeil: „Wir glauben fest daran, dass in Aachen und der Region viele Talente schlummern, die den Fastelovvend bereichern können und wir sind froh, mit NetAachen einen starken Partner an unserer Seite zu haben.“

Die neue Bewerbungsrunde läuft bereits und erste Videos von Künstlerinnen, Künstlern und Gruppen sind schon eingegangen. Bis zum 6. Dezember kann man sich noch bewerben, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Ob Musik oder Tanz, ob Bauch-oder Büttenrede, Artistik oder Slapstick –die Jury, bestehend aus Vertretern von AKV, NetAachen und Innovationsscout Rolf Gerrards, freut sich über jede Einsendung.

Bewerber schicken bitte ein aussagekräftiges Video per E-Mail an alaaf@akv.de, die maximale Länge beträgt 2:30 Minuten. Noch vor Weihnachten wird die Jury den Siegerbeitrag küren. Den 4. Januar 2020 sollten sich die Teilnehmer auf jeden Fall schon mal freihalten, denn dann wird der neue Prinz proklamiert und dem Sieger winkt ein Auftritt im Showprogramm vor über 1.300 Öcher Jecken im Saal und womöglich Zehntausenden auf Facebook und You Tube. Dort wird die Proklamation wieder live übertragen. Nach der Prinzenproklamation werden alle eingesendeten Videos auf der Website www.alaaf40.de veröffentlicht, wo auch bereits die Einsendungen aus Vorjahren zu sehen sind. „Wir haben damit auch über den jährlichen Wettbewerb hinaus eine Plattform geschaffen, auf der sich Öcher Karnevalisten und Programmgestalterüber die Künstler informieren können“, so Andreas Schneider. Für Teilnehmer die perfekte Plattform, auf sich aufmerksam zu machen und gebucht zu werden.

Weitere Informationen im Web unter:
www.alaaf40.de
www.netaachen.de

Der Zentis-Kinderpreis 2020 geht an die KG Bröselspetze

Eines hat die KG Bröselspetze dem Aachener Karnevalsverein voraus: Die Karnevalisten aus Verlautenheide änderten ihre Satzung bereits vor 21 Jahren, sodass auch Frauen Mitglieder bei der KG werden konnten. Ein guter Schritt, denn in dieser Entscheidung fand auch die Kinder- und Jugendarbeit der Gesellschaft ihren Ursprung, die seitdem von engagierten Frauen getragen wurde und wird. Mit der Gründung der Kindergruppe „De Bröselchen“ im Jahr 1999 entstand eine Abteilung, die zum Start der kommenden Session ihr 20-jähriges Jubiläum feiert und 2020 mit dem Zentis-Kinderkarnevalspreis ausgezeichnet wird.

Damit ehren der AKV-Elferrat und die Firma Zentis einen Verein, der sich seit nunmehr zwei Jahrzehnten um die Jugendarbeit im Stadtteil verdient macht. „Die Bröselspetze leisten eine tolle Arbeit für Kinder und Jugendliche, die sich längst auch über Verlautenheide hinaus bemerkbar macht und vielen Kindern auch aus anderen Stadtteilen eine tänzerische Heimat bietet“, begründet AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil die Auszeichnung.

Kontinuität ist ein echtes Markenzeichen in Verlautenheide: Als die „Bröselchen“ der ersten Stunde größer und älter wurden, wurde in der Session 2003/2004 flugs eine Jugendshowtanzgruppe gegründet, die „Heij Dancer“. Seit der Session 2015/16 begleitet die große Showtanzgruppe „De Young Spetze“ den Verein, die sich vor allem aus ehemaligen „Bröselchen“ und Tänzerinnen der „Heij Dancer zusammensetzt. Alle aktuellen Solomariechen der KG haben einmal bei den „Bröselchen“ angefangen.

Um ein optimales Angebot für Kinder und Jugendliche zu gestalten, geht man sinnvolle Partnerschaften ein. Durch Heidi Vaut, in der Grundschule Verlautenheide für die Offene Ganztagsschule (OGS) zuständig, ist die Kinder- und Jugendarbeit heute stark mit der Schule verbunden. Im Rahmen der OGS können die Kinder während der Nachmittagsbetreuung am Training der „Bröselchen“ in der anliegenden Turnhalle teilnehmen, wo auch die „Heij Dancer“ trainieren.

Eine große Rolle spielt die Integration. Dem Verein ist es wichtig, den Kindern und Jugendlichen einen Ort bieten zu können, in dem sie sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen können. Durch die Zusammenarbeit mit der OGS erreicht die KG auch Kinder, deren Eltern keine Karnevalisten sind. „Die KG Bröselspetze vermittelt jungen Menschen Freude am Karneval, aber auch die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit für unsere Gesellschaft“, sagt Dr. Werner Pfeil. „Es ist toll zu sehen, dass einzelne Aufgaben im Verein auch schon von jüngeren Mitgliedern übernommen werden. So wird die Zukunft des Karnevals gesichert.“

Der Preis wird im Rahmen des Orden wider den tierischen Ernst an Armin Laschet am 8. Februar im Eurogress Aachen verliehen.

Buchvorstellung: Arthur I. – Der Prinz aus Amerika

Ein Junge, der sich auf eine Reise in das Unbekannte begibt. Ein ungewöhnlicher Weg in einer Zeit voller Umbrüche geht. „Arthur I. – Der Prinz aus Amerika“ ist die spannende Geschichte eines lebensfrohen Jungen aus New York, der im Jahr 1881 Aachens erster namentlich bekannter Karnevalsprinz wird. Die vom AKV publizierte, illustrierte Biographie ist ab sofort im Handel erhältlich.

In dem Werk der in Aachen lebenden Autorin Anne Stutenkemper erleben die Leser die ungewöhnliche Reise von Arthur Boyd Reumont in allen wichtigen Lebensstationen. Der unbeschwerte Junge in New York City interessiert sich für kaum mehr als Rollschuhfahren und die vielen verschiedenen Möglichkeiten, seine kleine Schwester zu ärgern. Mit sechzehn Jahren jedoch zieht er äußerst unfreiwillig in die alte Welt und kommt nach Aachen. Der Start ist nicht leicht, aber Arthur ist offen, lebensfroh und besitzt ein ansteckendes Lachen. Darum gelingt nach ersten Anlaufschwierigkeiten trotz allem der Neuanfang in der alten Kaiserstadt.

Mitten im Zeitalter der Industrialisierung macht ihn sein positives Auftreten im Jahr 1881 zur ersten Wahl für den Prinzen des Aachener Karnevals. Die schönen Erinnerungen daran begleiten ihn auch Jahre später durch gute und schlechte Zeiten. Auf allen Stationen ist stets sein bester Freund und tierischer Begleiter dabei: die Schildkröte Humboldt. Die beiden verbindet eine Freundschaft, die alle schönen Ereignisse, alle schwierigen Herausforderungen und alle Kontinente überdauert.

Zum Hintergrund
Anlässlich seines 160-jährigen Bestehens publiziert der Aachener Karnevalsverein die illustrierte Geschichte von Arthur Boyd Reumont. Im Vordergrund steht jedoch nicht der Karneval, sondern das ungewöhnliche Leben des Protagonisten, das auf Basis von Archivalien der Sammlung Crous und der Vorrecherche von Jutta Katsaitis-Schmitz nachskizziert werden konnte. Die liebevollen Zeichnungen stammen vom bekannten Aachener Illustrator der Käpt’n-Sharky Reihe, Silvio Neuendorf. Das Buch richtet sich vor allem an junge Leser: Kinder und Jugendliche aus Aachen und Umgebung. Aber auch für Leser über die Region und das junge Alter hinaus bietet es eine fesselnde Geschichte.

Infos:
28 Seiten Hardcover inkl. achtseitigem Panoramaklapper mit Augmented Reality Anwendung. Per App lässt sich durch das Buch via Smartphone und Tablet ein Aachener Rosenmontagszug vom Ende des 19 Jahrhunderts in 3D erleben. Ladenverkaufspreis 14,95 EUR, erhältlich im Aachener Buchhandel.

Der „Aachener Carnevals Verein Florresei“ von 1829 – des AKV Wurzel und Lehrmeister

Frank Pohle

Der „Aachener Karnevalsverein von 1859 e.V.“ ist unter den heute existierenden Karnevalsvereinen Aachens der zweitälteste. Lediglich die „Oecher Penn“, Aachens traditioneller Gardeverein, hat noch zwei Jahre mehr aufzuweisen, während sich andere frühe Gründungen wie die „Florresei“ (1829) oder die „Blaresei“ (1837) längst aufgelöst haben.

Die Geschichte des organisierten Karnevals in Aachen beginnt also nicht mit dem AKV, sondern mit dem „Aachener Carnevals Verein Florresei“ im Jahr 1829. Der Gründer und Gründungsvorsitzende, der Justizbeamte Clemens August Hecker (†1832), war zuvor bereits mit allen närrischen Wassern des Rheinlands gewaschen: Er hatte den aufstrebenden Vereinskarneval in Köln nach der sogenannten Karnevalsreform von 1823 verfolgt, war Ritter und „Doctor humoris causa“ der altehrwürdigen „Dülkener Narrenakademie“, kannte die „Dürener Wurmmessergilde“ von 1827, die erst 1828 begründeten „Linnicher Eiertipper“ und die Anfänge des reformierten Karnevals in Trier in Gestalt der „Schoppenstecher-Innung“. Diese vielfältigen Erfahrungen in überwiegend noch ganz jungen (und zum Teil sehr kurzlebigen) Vereinen beflügelten ihn, auch in Aachen einen Karnevalsverein zu gründen – einerseits eine Vereinigung, in der ein gezähmter, auf gepflegten Unsinn ohne aufwendige Kostüme angelegter Saalkarneval gefeiert werden sollte, der sich aber andererseits das Prinzip der Gleichheit aller Narren auf die Fahnen schrieb:

Alle Mitglieder, egal welchen Standes, redeten sich mit „Florres“ an – wobei angesichts der mit der Mitgliedschaft verbundenen Kosten in Gestalt der Aufnahme- und der Jahresgebühr, der Aufwendungen für die gediegene bürgerliche Kleidung und die Kappe in den Farben der Gesellschaft (Grün- Gelb-Rot-Weiß, welche vier Aachener Stadtviertel bezeichnen sollten), der Verpflichtung zur Wohltätigkeit und zum Mitfeiern in gehobenen Restaurants mit Weinzwang dafür sorgte, dass die Standesunterschiede nicht gar so disparat waren: Vertreter von Handel und Industrie, Grundbesitzer, Staats- und Stadtbedienstete höherer und gehobener Ränge sowie Angehörige des preußischen Dienstadels trafen sich hier; Männer (und zwar nur Männer!), die über die Vorgänge in der Welt ebenso orientiert waren wie in ihrer Heimatstadt und denen eine gewisse Bildung und Weltläufigkeit unterstellt werden kann, die auch den Humor in der Bütt, auf dem geflügelten Pegasus oder auch schon allein in den satzungsgemäß festgeschriebenen Umgangsformen prägte.

Am 12. Februar 1829 im Aachener Stadttheater – es sollte lange Jahre das Vereinsquartier bleiben – trat die Gründungsversammlung der Florresen zusammen, deren Zusammenschluss schon laut Einladungsschreiben Heckers dazu dienen sollte, „den der Menschheit von Haus aus angestammten Trieb zur Narrheit nach Leibeskräften zu kultiviren und zu perfectioniren“. In den Gründungsstatuten wird es heißen, der Verein diene „zu einer würdigen dem Einzelnen sowohl als dem Allgemeinen ersprießlichen Feyer der heiteren Carnevals-Zeit. Diesem Grundprincipe gemäß kann der Zweck dieser Gesellschaft kein anderer sein, als den eigenthümlichen Frohsinn dieser Tage mit dem ernstern Streben des Wohlthuns zu verbinden“, was auch die Selbstverpflichtung zu einer gewissen Enthaltsamkeit gegenüber andere (möglicherweise) verletzenden Inhalte mit sich brachte. Der Geist des Mottos „Jedem wohl und niemand wehe“ durchzieht denn auch die Vereinsstatuten wie ein roter Faden; wer dagegen (und mithin gegen die Regeln des guten Geschmacks) verstieß, konnte bestraft werden: mit Ausschluss aus dem Verein in schweren, mit dem Abschneiden einer Kappenspitze in leichteren Fällen. Von Anfang an zogen sich allerdings auch Streitigkeiten durch den Verein, die Präses Clemens Hecker nicht ausgleichen konnte. Eine Revision der Vereinsstatuten 1831 brachte zwar zunächst Ruhe, indem die Mitgliederstruktur zugunsten der gehobenen Stände bereinigt wurde, doch trug die schnelle Entwicklung des Zusammenschlusses – 1835 konnte die Florresei ihr 400. Mitglied begrüßen –wohl auch dazu bei, dass eine innere Festigung um gemeinsame Werte und Ansichten letztlich nicht gelang. 1859, vor dem Hintergrund des Krieges in Italien und der Nationalstaatsdebatten in Deutschland, scheint der Frohsinn nicht mehr so allgemein und so unpolitisch gewesen zu sein wie er
hätte sein sollen. Entlang der Bruchlinien von Konservativismus und Demokratisierung, von großdeutscher und kleindeutscher Lösung der Deutschen Frage, von ultramontanem Katholizismus und Liberalismus gärte es, und über die Frage nach der Zukunft des Kirchenstaates angesichts der italienischen Einigung im Risorgimento und der Frage nach preußischen Hilfstruppen für die in Italien militärisch unter Druck stehenden Österreicher kam es schließlich, begleitet von einer erbitterten Zeitungsschlacht als Scheidungskrieg, zu Massenaustritten aus der Florresei.

Am 9. November 1859 gründeten die (konservativ, katholisch und kleindeutsch gesonnenen) Abtrünnigen ihren eigenen Verein, der noch im Gründungsjahr 222 Mitglieder aus den „besseren und besten Ständen der Stadt“ gefunden haben soll. Erster Präsident des neuen Vereins war mit Christian Felix Ackens (1816–1866) nicht einfach nur ein Ex-Florres – was angesichts der Gründungsgeschichte fast selbstverständlich ist – sondern der Ex-Präsident der Florresei, der dort von 1853 bis zur Krise 1859 den Vorsitz inne hatte und eine Reihe von Vereinsfunktionären zum Übertritt in die Neugründung überreden konnte.

160 Jahre AKV: Illustrierte AKV-Geschichte als Comic

Arthur I., der Prinz aus Amerika: die illustrierte Biografie erscheint im Sommer

„Es ist schon Jahrzehnte her und die Welt war damals eine andere. Aber ich erinnere mich heute immer noch an alles, was passiert ist, alles, was wir erlebt haben. Die vielen Erinnerungen wimmeln in meinem Kopf, so vergnügt und quirlig wie ein Schwarm junger Forellen. Wie könnte ich auch ihn und unsere gemeinsame Reise jemals vergessen?“ So beginnen die ersten Zeilen der illustrierten Biographie „Arthur I. – Der Prinz aus Amerika“, die vom AKV anlässlich des 160. Jubiläums im Sommer 2019 herausgegeben wird. Erzählt wird die aufregende Lebensgeschichte Arthur Reumonts von derjungen Aachener Autorin Anne Stutenkemper, begleitet von den Illustrationen Silvio Neuendorfs (Käpt’n Sharky). Reumont – geboren in New York – wird 1881 zum ersten namentlich bekannten Aachener Karnevalsprinzen auserkoren. Aufgrund der Archivalien in der Sammlung Crous und der guten Vorrecherche von Jutta Katsaitis-Schmitz, konnten Reumonts Prinzenzeit und sein Leben nachskizziert werden.

Das Buch beinhaltet neben einer spannenden Biographie ein technisches Gimmick. Mit der Darstellung des Aachener Rosenmontagszuges in der Innenseite lässt sich der Aachener Rosenmontagszug von 1881 in 3D entdecken, in der Art des Cinématographen der Gebrüder Lumière!