Bibliophile Exponate als Leihgaben im Reimser Museum Le Vergeur

Sammlung Crous des AKVs repräsentiert Aachen in Reims

Anlässlich des Europatages am 9. Mai hat das Partnerschaftskomitee Reims zu einer internationalen Begegnung mit Vertretern der Partnerstädte Canterbury, Florenz, Salzburg, Aachen, Brazzaville und Arlington nach Reims eingeladen. Aachen wird dort vertreten durch den Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Aachen – Reims Dr. Wolf Steinsick, die Leiterin des Deutsch-Französischen Kulturinstituts Dr. Angelika Evens und Professor Dr. Armin Heinen vom Institut für Neuere Geschichte der RWTH. Er wird dort einen Vortrag über „Die deutsch-französischen Beziehungen am Beispiel der Städtepartnerschaft Aachen – Reims“ halten.

Sie fahren nicht mit leeren Händen, sondern mit Exponaten aus Aachen, die dort im Museum Le Vergeur vom 9. bis 21. Mai in einer Ausstellung gezeigt werden. „Es ist für uns ein Privileg, bei dieser Ausstellung als einzige Stadt neben Florenz vertreten zu sein“, so Steinsick. Mit diesen beiden Städten habe Reims die bestfunktionierenden Partnerschaften. Weit über 200 Mitglieder gibt es allein im Aachener Partnerschaftskomitee, das seit 42 Jahren die freundschaftlichen Kontakte pflegt.

Während der Aachener Tourist Service e.V. Informationsmaterialien und Plakate zur Verfügung stellte und das Zeitungsmuseum Erstausgaben der Aachener Nachrichten von 1945, gingen von der Sammlung Crous 13 historisch wertvolle Bücher, sowie alte Stadtansichten und ein perspektivischer Stadtplan (Ende 16. – Anfang 17. Jahrhundert) mit auf die Reise. Zur Karlspreisverleihung werden sie von der Reimser Oberbürgermeisterin Adeline Hazan und dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Henri Desdouits wieder nach Aachen zurückgebracht. „Ich danke dem Beiratsvorsitzenden der Sammlung Crous, Herrn Bernd Carl, ebenso auch Frau Meike Thüllen und Herrn Werner Schlösser für ihre großzügige und freundliche Unterstützung“, erklärte Steinsick.

„Wir haben uns über diese Anfrage sehr gefreut und hoffen auf viele Besucher, um unser Aachen in Reims vorzustellen“, so Bernd Carl. Zusammen mit dem Geschäftsführer der Sammlung, Dr. Walter Maassen, wurde aus dem Bestand der Sammlung mit Dr. Steinsick eine Auswahl getroffen, die zum Teil auch in französischer Sprache verfasst ist oder historische Gemeinsamkeiten der beiden Städte beinhaltet. So zum Beispiel von Thomas A. Kraus: „Auf dem Weg in die Moderne – Bonne ville d’Aix-la-Chapelle“, das die Modernisierung Aachens seit der napoleonischen Besetzung aufzeigt und in einem Kapitel Aachen als französische Stadt beschreibt. „Für die Reimser wird darin die Abbildung des ersten Aachener Bischofs Marc Antoine Berdolet von Interesse sein“, meint Susanne Hartmann, Kunsthistorikerin in der Sammlung.

Bücher über die Verleihung des Internationalen Karlspreises stehen für den Europa-Gedanken, Bücher über den Aachener Dom und die Meisterwerke Alfred Rethels wiederum für Aachen als Kulturstadt. Doch nicht nur die Ausgaben der klassischen Literatur geben in Reims einen Einblick in die Aachener Stadtgeschichte, sondern ebenso als aktuellstes Werk das Buch von Georg K. Helg und Dr. Jürgen Linden: „Der Dom zu Aachen – Architektur und Ausstattung“.

Jutta Katsaitis-Schmitz

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